Sa, 13. April 2019 – So, 18. August 2019
Verehrt. Geliebt. Vergessen. Maria zwischen den Konfessionen | Ausstellung
der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Ort: Augusteum | Lutherstadt Wittenberg
Maria wird bis heute in der katholischen Kirche tief verehrt. Für
Luther war sie die »liebe, werte Magd«, auf die er zahlreiche Predigten hielt. Doch bei seinen protestantischen Nachfahren ist sie weithin vergessen. Wie kommt es, dass Maria, im gesamten Christentum die Mutter Gottes, die Konfessionen trennt? Die Ausstellung handelt von diesem Wandel und stellt die wechselvolle Geschichte der Marienfrömmigkeit im Reformationsjahrhundert mit Zeugnissen der Kunst wie auch der Theologie, Literatur und Musik aus über 40 Sammlungen vor. Wertvolle Schnitzplastiken, Tafelgemälde, Druckgrafiken und Schriften präsentieren die Vielfalt der Marienbilder, die von der prachtvollen Himmelskönigin bis zur demütigen Magd Gottes reichen.
Sonnabend, 13. April 2019 | 15 Uhr
Himmelskönigin, Göttin oder demütige Dienerin?
Der fromme Streit um Maria zwischen Luther und seinen Gegnern
mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung
mit der Kuratorin Dr. Katja Schneider sowie
dem Referenten Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling | Kiel
Freitag, 26. April 2019 | 16.30 Uhr bis Sonnabend, 27. April 2019
Ort: Augusteum (Kapelle) | Collegienstraße 54 | 06886 Lutherstadt Wittenberg
Treffen der Bildungsbeauftragten der KEB
Einführung und Ausstellungsbesichtigung
Dr. Stefan Rhein | Direktor der Stiftung Luther Gedenkstätten, Wittenberg
Dienstag, 23. Juli 2019 | 18.30 Uhr
Maria in der Götzenkammer. Zum Umgang mit vorreformatorischer Bildkultur im Luthertum
Entgegen der populären Auffassung eines bilderarmen, ja bilderfeindlichen Protestantismus sieht sich die kulturhistorische Forschung mit der Tatsache konfrontiert, dass sich im deutschen Sprachraum gerade in lutherischen Gebieten bis gegenwärtig mehr Artefakte spätmittelalterlicher Kirchenausstattungen erhalten haben, als in katholischen Territorien.
Der Vortrag fragt nach der Überlieferungsgeschichte vieler der erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts wiederentdeckten und von der entstehenden Denkmalpflegebewegung zu ‚altdeutschen Kunstaltertümern‘ umgedeuteten, einst sakralen Heiligen- und Marienbildnisse des späten Mittelalters. Er erläutert ein kulturhistorisch bemerkenswertes und bisher kaum erforschtes Phänomen, welches der zeitgenössische Begriff „Götzenkammer“ beschreibt: die Verbergung theologisch problematisch gewordener sakraler Objekte in speziellen Räumen der lutherisch gewordenen Kirchengebäude.
Dr. Stefan Dornheim | TU Dresden
Kooperation mit der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-
Anhalt, Wittenberg