Rückblick | Fairafric – Die Dekolonialisierung der Schokolade | Kulturforum vom 13.02.2023
Mit dem Kulturforum im Februar haben wir uns mit Anika Wagner, Bildungsreferentin beim Weltladen Halle, auf die spannende Reise durch die Geschichte der Schokolade begeben. Ihren Anfang nimmt diese in Südamerika, erste Funde werden auf die Zeit um 3500 v. Chr. datiert. Bei den Maya war die Kakaobohne sehr wertvoll und wichtig, sie wurde als Heilmittel, Getränk für die Reichen und als Zahlungsmittel verwendet. Mit der Kolonialisierung fand sie ihren Weg nach Europa und war fester Bestandteil des Dreieckshandels mit Waren und Menschen. Die kolonialen Spuren sind auch in der Schokoladenindustrie bis heute spürbar. Nicht nur, dass der Anbau für die Kakaobäuer*innen ein schwieriges, gesundheitsschädliches und finanziell oft nicht lohnendes Geschäft ist, die großen Gewinne werden nicht in den Anbauländern, heute größtenteils in Westafrika, eingefahren, sondern von einigen wenigen Konzernen in Europa und Nordamerika.
Ein kleines, aber wachsendes Schokoladenunternehmen versucht diese Strukturen aufzubrechen und es andres zu machen. Fairafric hat alle Schritte der Produktion bis zur fertig verpackten oder unverpackten Tafel Schokolade nach Ghana verlegt. Damit steigert das Unternehmen nach eigenen Angaben die Wertschöpfung aus einer Tonne Kakao für Ghana von 2340,00$ auf 17940,00$. So kann die Zukunft der Schokoladenproduktion aussehen und einen Beitrag zur Dekolonialisierung leisten.
Bilder © Katholische Akademie des Bistums Magdeburg